Fremde im eigenen Land
die Serie
I.
Schwedt
Schwedt - Stadt der Träume
Jürgen und David, die sich auf Erkundungsreise in die Uckermark begeben haben, sind nach einer Autopanne und kürzerer Wanderschaft an das einsam gelegene Haus einer Musiker-WG gelangt, wo erstmal kollektiv musiziert und diskutiert wurde um noch am selben Tage zusammen mit den WG-Musikern ein Konzert in Schwedt zu geben, was damit endete, daß Jürgen Armschmerzen bekam und zur Behandlung selbiger erstmal mit David zur BAR ging, in der die beiden zwar mit Leuten ins Gespräch kamen, jedoch nicht mit Einheimischen, so daß die Neugier auf Land und Leute wieder nicht gestillt wurde und man sich enttäuscht zusammen mit Bernd zum Musiker-WG-Haus zurückbegab und wieder gemeinsam musizierte bis die Polizei kam, vor der man in Richtung Kumpels im nächsten Dorf flüchtete, wobei Bernd einsehen mußte, daß es doch nicht so sozial korrekt ist, zu später Stunde noch laute Musik zu machen und David versuchte, Jürgen sein Taschenmesser abzukaufen, was allerdings erstmal aufgeschoben werden mußte, weil Jürgen vom Pullern gehen nachts, mitten in der Einöde nicht zurück kam, weswegen man versuchte ihn aufm Handy zu erreichen, da aber nur die mailbox ranging die David wiederum hackte und er so erfuhr, daß Jürgen eine mysteriöse Verabredung mit einer Frau hatte, die er auch tatsächlich einhielt und zwar, wie David und Bernd richtig vermutet hatten, in einer Kneipe in Blumsberg, wo sich bei ihrer Zusammenkunft dann herausstellte, daß Jürgen sich nach einer potentiellen Verlobten umsah, und daß die nicht erschienene mysteriöse Yvonne eine Kofferheule bei Jürgens Verlosung gewonnen hat und mit zwei Freundinnen auf dem Weg in die Uckermark ist, was angesichts der zahlenmäßigen und geschlechtlichen Paßgenauigkeit der beiden Grüppchen zueinander ein Nachdenken über vollständige Paarbildung nahelegte, was dann im Rahmen vorbereitender Maßnahmen zu musikalischen Emotionsausbrüchen führte, die jedoch nichts an Jürgens Yvonne-bedingter schlechter Laune ändern konnten, also entschloß man sich, produktiverweise nach Frohnsdorf zu wechseln.

Bernd und David am Penkuner Bürgersee

David und Norbert in der Blumberger Gaststätte am Schloßpark

II.
...drinnen tobte eine fürchterliche Saalprügelei.
Tachchen, ick bin der Bernd! Erst kürzlich hab ick bei uns inne Uckermark Jürgen und David kennenjelernt mit denen ich mich aufgemacht habe nach Fronsdorf um ne Frau kennenzulernen. Wir sind dann aber doch lieber in Richtung Hauptstadt gefahren. Im Auto klingelte dann plötzlich Jürgens Handy! Es war seine herzallerliebeste Yvonne die gerade im Far Out war, wo zur Stunde eine Schießerei stattgefunden haben soll - und uff eenmal fielen ooch tatsächlich Schüsse und sie war wech! Und außerdem haben wir mit Jürgens portablem Blutdruckmeßgerät mein Herz auf Großstadttauglichkeit hin geprüft, und das hatte zum Ergebnis, daß ick da wohl nen gewisses Defizit habe, war aber ooch erstmal egal, weil wir in Reinickendorf in einen Stau geraten sind, ick dit da sehr bald nich mehr ausjehalten habe und mit David jejeangen bin. Wir sind dann in eine Lounge in den Hackeschen Höfen gegangen und als wir uns da so nach Mädels umgekiekt haben rief Jürgen aus Neukölln an und erzählte irgendwas rätselhaftes von wegen Yvonne und Pilsbrand und so. Als er aber plötzlich zu uns stieß stellte sich heraus, dass Yvonne nebenan in einer Eckkneipe saß und diesen Schwedter Pennern zum Opfer gefallen ist, die unschuldige Mädels zum Pilstrinken verführen. Wir sind dann natürlich rüber gegangen und Jürgen hat Yvonne erstmal ein lokalpatriotisches Ständchen gehalten und ick wegen der Diskussion darüber habe ooch sowat jesungen und dann noch wat anderet bis dieser Typ namens Uwe kam...
Am Hackeschen Markt um 19:10 Uhr

III...
Tachchen, ick bin der Bernd. Ick habe kürzlich in meiner Heimat, der Uckermark Jürgen und David kennengelernt, die mich mitjenommen haben nach Berlin wo wir erstmal eine nächtliche Kneipentour rund um den Hackeschen Markt unternommen haben, die mit einer ausjewachsenen Saalprügelei in einem Literaturcafe endete, woraufhin wir uns zum auschillen in den Monbijou-Park begeben haben, wo wir unter anderem darauf gekommen sind, daß ick ja Nachrichtensprecher beim ORB werden könnte, also hab ick erstmal geübt, und dit war dann so jut, dass ick nach Jürgens und Davids Meinung sofort bei Fritz anfangen sollte, ick bestand aber darauf, nach der durchzechten Nacht erstmal zu pennen, weswegen wir uns dazu entschlossen, erstmal zu Jürgen nach Hause zu fahrn, wo wir dann wegen der so schwierig anzuordnenden Sofakissen respektive des zu niedrigen Eierlikörpegels nicht einschlafen konnten...